Meine Tipps zu Eco- und Fair-Fashion für Kinder

 

Immer wieder werde ich von befreundeten Müttern befragt, ob ich für meine Kinder nachhaltig und fair produzierte Klamotten kaufe. Da ich mich seit langem mit diesem Thema beschäftige, habe ich für euch einige Punkte zum Thema Green Fashion für Kinder zusammen gestellt:

  1. Kauft auf Kinderflohmärkten! Die wohl simpelste Lösung lautet, möglichst viel Bekleidung auf Kinderflohmärkten zu kaufen! Das kommt nicht nur dem Geldbeutel zu Gute, sondern spart Ressourcen sowie lange und ökologisch bedenkliche Transportwege. Zudem habe ich zwei Töchter und damit den Vorteil, dass die meisten Sachen, die ich neu für die Große kaufe, an die Kleine weiter vererbt werden können, bis sie aufgetragen sind.
  2. Wieso aber ist Eco-Fashion teurer als herkömmliche Mode? Ich muss euch gestehen, dass auch ich hin und wieder bei sogenannten Fast Fashion-Anbietern einkaufe. Fair und ökologisch produzierte Kindermode kann nicht mit den Preisen der günstigen Mode-Supermärkte konkurrieren. Dennoch gibt es einige Öko-Linien von großen Marken, die vergleichsweise günstig sind. Wie können Fast Fashion-Anbieter günstigere Eco-Fashion für Kinder anbieten als Liebhaberlabels? Wenn große Fast Fashion-Anbieter beispielsweise Biobaumwolle einkaufen, sie aber in Billiglohnländern verarbeiten lassen, dann sind die eingesetzten Materialien ökologisch hergestellt, die Verarbeitung der Stoffe in Kleidung muss aber dennoch nicht zwingend nach Fair Trade Standards erfolgt sein. Oftmals werden sie in sogenannten Billiglohnländern wie Bangladesch, China, Indien und Sri Lanka produziert. So lassen sich vergleichsweise günstige Preise auch für Kleidung aus Bio Cotton erklären. Jeder Hersteller, der auf die Verwendung von Pestiziden verzichtet  (geringerer Ertrag der Ernte und die Felder müssen jahrelang Pestizidfrei sein) und landesüblich höhere Löhne bezahlt und für gute Arbeitsbedingungen sorgt, muss einen höheren Preis veranschlagen um wirtschaftlich zu sein. Auch sollte euch klar sein, dass der Ressourcenverbrauch für den Transport der Klamotten von Asien nach Europa eine ökologische Katastrophe ist. Made in Deutschland, Portugal, Italy oder Turkey wären besser!
  3. Warum gibt es kein Einheitliches Gütesiegel für nachhaltige und faire Kindermode? Es wäre so viel leichter, wenn wir Eltern, Tanten, Onkel und Großeltern schnell und und unkompliziert erkennen könnten, ob ein Bekleidungsstück fair und nachhaltig produziert wurde. Ich versuche nachfolgend etwas Licht in diesen Qualitätssiegel-Dschungel zu bringen. Fair Trade kennzeichnet Baumwolle die zu fairen Preisen gehandelt, und zu fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurde. Fairwear Foundation garantiert, dass die Textil-Hersteller für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Produktion sorgen. GOTS zertifiziert (Global Organic Textile Standard) bedeutet, dass die Kleidung mindestens 70 bis 90 Prozent Biofasern enthält. Daneben gibt es noch das Siegel mit dem Namen Naturtextil IVN zertifiziert BEST, das in seinen Ansprüchen höher ist als GOTS.
  4. Less is more! Ich habe bei meinen beiden Töchtern festgestellt, dass sie absolute Lieblingsteile haben, die sie täglich tragen wollen würden. Mit diesem Wissen ist ihre Garderobe Jahr für Jahr ein wenig geschrumpft und entsprechend kann ich auch mehr Geld für ein neues Lieblingsteil in die Hand nehmen.
  5. Gibt es empfehlenswerte Eco-Fashion Kindermodelabels? Inzwischen gibt es auch einige schöne Kindermodemarken wie Fresk, Love Kidswear, Waschbär, Juicy Fashion, Nipparel, Band of Rascals, Early Fish, Hess Natur Baby und Tranquillo, die vom Body über die Regenjacke bis hin zum Festtagskleidchen Mode aus ökologischen Materialien, die unter fairen Bedingungen produziert wurden, anbieten. Obendrein sehen die Sachen auch gar nicht mehr „ökig“ aus.