Die Sinfonie Berlins in den wilden 20ger Jahren

Wenn ich in die Vergangenheit reisen könnte, dann würde ich mich am liebsten in die wilden 20ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts beamen und bitte unbedingt nach Berlin. Erst kürzlich habe ich das Buch 1913 von Florian Illies gelesen, dass mich sehr amüsierte, insbesondere aufgrund der amours fous, die damals die großen Künstler wie Picasso, Rainer Maria Rielke und Franz Marc erlebt haben. Kurze Zeit später begannnen dann die wilden 20ger Jahre, die ich nicht nur wegen der damaligen Mode so beeindruckend finde. Das Buch „Es wird Nacht im Berlin – der wilden zwanziger Jahre“, das kürzlich im TASCHEN Verlag erschienen ist, ermöglicht es ganz wunderbar, in diese Zeit mit ihrer exzessiven Lebenslust einzutauchen.

Der Illustrator Robert Nippoldt hat sich für diesen 224-Seiten prall gefüllten Bildband mit dem Schriftsteller Boris Pofalla zusammen getan, um den Geist dieses atmeberaubenden Jahrzehnts einzufangen. Darunter sind beeindruckenden Illustrationen von den Künstlern jener Zeit, den Straßen Berlins und auch die politischen Ereignisse wurden nicht ausgespart. Der Bildband bietet seinen Lesern einen umfassenden Einblick in die damalige Lebensart und auch ich weiß nun mehr über die Erfolgsstory, an der viele mitgewirkt haben, darunter Kunstschaffende, City Girls, Gigolos, Bohemiens, Intellektuelle, Koksbarone, Ringvereine und Politgangster, Wissenschaftler, Sportskanonen und Spekulanten, Dr. Mabuse, Marlene Dietrich, Mackie Messer, Maria, der schöne Maschinenmensch und eine endlose Parade von tanzwütigen Nachtschwärmern.

Erschienen ist dieses atmosphärische dichte Album, das obendrein eine CD beinhaltet, bei TASCHEN und kostet ca. 50€. Allen Berlinern kann ich die dazugehörige Ausstellungseröffnung, die am Donnerstag, den 14. Dezember 2017 ab 19h im TASCHEN Store Berlin, in der Schlüterstraße 39 stattfinden wird, sehr ans Herz legen!