Seit gestern, dem 1. Juni 2017 gibt es in der Berliner Malzfabrik eine großartige Ausstellung von Bernd Kolb. Sie heißt BRAHMAN und stellt sich die Frage: WER UND WAS SIND WIR? Eine Frage, die sich die Menschheit seit Anbeginn stellt und die sich nicht in ein bis zwei Sätzen erklären lässt. BRAHMAN ist ein Begriff aus den indischen Veden, der ältesten dokumentierten Weisheitslehre der Menschheit. Er beschreibt den Urgrund allen Seins, den immateriellen, unsterblichen, alldurchdringenden Geist des Universums, alles Lebendigen, die unendliche, unveränderliche und unteilbare Weltseele. Mir liegt das Thema besonders auf dem Herzen, oder besser auf der Seele. Vor allem im Alltag frage ich mich oft, wieso wir so zerstörerisch leben – gegenüber uns selbst, der Natur und dem großen Ganzen? Warum wir ständig unser Ego polieren, mit viel zu viel unnötigem Konsum, Plastik, mit einem schicken Auto, einem mit Designmöbeln vollgestopften Heim und einem zeitraubenden und oftmals sinnlosen Job? Materieller Wohlstand scheint leider noch immer für viele Menschen wichtiger zu sein, als ihr inneres Wohlgefühl. Deshalb dominiert in unserer leistungsorientierten Ellenbogengesellschaft oftmals das Ego-System. Diese Gier nach materiellem Erfolg und Profit entfremdet uns von uns selbst, treibt viele Mitmenschen ins alltägliche Hamsterrad, in Depressionen und Burn-Out. Dabei bin ich mir sicher, dass es uns um Längen besser ginge, wenn wir lernen uns eins mit dem großen Ganzen zu fühlen und uns dies wichtiger wäre. Seitdem ich Mutter bin, habe ich eine Vision. Ganz besonders für meine Töchter. Dabei erträume ich mir ein kleines Dorf, hier am Starnberger See, indem alle in Harmonie mit der Natur und in großer Verbundenheit miteinander leben. In dem jeder seiner Aufgabe nach geht, jeder das arbeitet, was seinen Talenten und Neigung entspricht, es keine Massenproduktion gibt, kein Neid, keine Gier nach Anerkennung und Bestätigung, sondern Liebe und Mitgefühl.
- Aber wie können wir vom Ego-System zurückfinden ins Öko-System?
- Wie schaffen wir es unseren Verstand mal abzuschalten und uns auf eine andere Bewusstseinsstufe einzulassen, indem wir nur unsere Seele, unser Inneres Selbst fühlen?
- Wie kommen wir dahin, dass wir am Ende liebevoll, sorgsam und gedeihlich mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen und mit der Natur umgehen?
Die Ausstellung BRAHMAN versucht uns wieder ein Gefühl für die All-Verbundenheit zu geben. Dafür fotografierte Bernd Kolb diese „Wellenlänge“, die aus einer Gefühls-Frequenz besteht. Die fotografierten Menschen sind alle im Zustand des „Eins-Seins“ mit sich selbst und mit dem großen Ganzen. Dementsprechend gab es kein Setting als die Bilder, die zwischen 2015 und 2016 entstanden sind, fotografiert wurden. Bernd Kolb nutze kein Stativ, kein Kunstlicht, keinen Blitz und keine Pose. Vielmehr versuchte er sein Motiv nicht mehr „nur“ zu sehen, sondern zu „fühlen“.
Mehr Informationen zu dieser grandiosen und bewegenden Ausstellung BRAHMAN von Bernd Kolb findet ihr unter www.brahman.de!