Interview mit Petra Thaller, Gründerin von Outdoor Against Cancer

Porträt Petra Thaller

Petra Thaller ist ein bewundernswerte Frau: sie ist Mutter von zwei inzwischen erwachsenen Kindern, Medienmacherin im Outdoor- und Sportbereich und sie hatte Krebs. Mich begleitet sie schon seit meinen Anfängen als PR-Lady und ihre positive und optimistische Art haben mir schon das ein oder andere Lächeln ins Gesicht gezaubert. Im Januar 2015 wurde bei der Münchner Journalistin Brustkrebs diagnostiziert. Noch während ihrer Krebstherapie gründete sie im Juli 2015 Outdoor Against Cancer, womit die passionierte Outdoor-Sportlerin Menschen, die an Krebs erkrankt sind ganz grundsätzlich für Sport und im Besonderen für Outdoor-Aktivitäten begeistern möchte. Inzwischen ist sie über den Berg, geniesst das Leben in vollen Zügen und hat mir im Interview verraten, was sie zuletzt Neues ausprobiert hat.

1) Wie wichtig war für Dich der Sport während Deine Krebs-Behandlung? Superwichtig. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich ohne Sport gemacht hätte. Der Sport war ein fixer Punkt in meinem Leben, noch mehr als vor der Erkrankung und hat mich somit emotional, psychisch und physisch gerettet.
2) Die wichtigste Erkenntnis für Dich, die Du durch den Krebs bekommen hast? Das hat mich noch niemand gefragt. Erkenntnis? Die Zeit ist endlich. Die Lebensstunden ebenso. Und machen Menschen unaussprechbar ignorant.
3) Dein wertvollster Besitz? Meine Kinder, mein Partner und meine Freunde, wobei ich die ja nicht besitze. Wenn du mich nach Besitz fragst, ist das schwierig. Besitz ist unwichtig, daher fällt mir die Antwort schwer.
4) Ein Moment, den Du nie vergisst? Den 11. Februar 2015 als beim Ganzkörperscreening (Staging) bestätigt wurde, dass es sich nur um 6 Tumore in der Brust handelt und der restliche Körper metastasenfrei ist.
5) Insel, ipod und nur 3 Songs darauf. Welche? Für mich die schwierigste Frage. Musik begleitet mich zwar, aber ich habe da keinen wirklich eigenen Geschmack. Aktuell wäre das ‚Je veux‘ von Zaz, ein Song von Metallica (hatte ich unlängst auf dem Ohr, nachdem ich den zweiten in meinem Leben geraucht habe und wahrscheinlich auch den letzten :-), und ‚Best of Burden‘ von den Rolling Stones.
6) Du hast drei Wünsche frei, sag an: 100 werden. Glücklich sein. Abenteuer erleben.
7) Mit welcher berühmten Persönlichkeit (tot oder lebendig) würdest Du gerne mal einen trinken gehen? Angela Merkel. Ich kenne keine Frau die uneitler und keine(n) Politiker(in), der/die unbestechliche(r) ist.
8) Wenn ich Dich zu Hause besuchen würde, was würdest Du für mich kochen? Knoblauch-Spaghetti, perfekt al dente, perfekte Schärfe, einfach gut.
9) Wovor hast Du Angst? Dass mich eines Tages mein Kopf im Stich lässt. Krebs ist ja in Ordnung aber Alzheimer ist es nicht. Still Alice hat mich hier tief beeindruckt. Der Film kam gerade raus, als ich meine Diagnose „Krebs“ hatte.
10) Wann hast zu zuletzt etwas Neues ausprobiert und was war das? Wellenreiten 2014 in Indonesien. Na und meine erste Rede in Englisch in Brüssel bei der EU im Juli 2016, das mache ich auch nicht jeden Tag (grins).

Danke liebe Petra, für das großartige Interview! Jetzt habe ich wieder ein Lächeln im Gesicht und hoffe, dass Du vielen Krebs-Patienten weiterhin ganz viel Mut machen kannst!

Mehr zu Outdoor Against Cancer findet ihr auf www.outdooragainstcancer.de!

Outdoor Against Cancer

Ein Herzensprojekt: Outdoor Against Cancer

 

Petra Thaller © Sorin Morar & Thomas Straub

Petra Thaller © Sorin Morar & Thomas Straub

Im Januar 2015 wurde bei einer bekannten Münchner Journalistin und Medienmacherin Brustkrebs diagnostiziert: Petra Thaller ist 53, begeisterte Sportlerin, sie hat zwei Kinder, ihr Sohn hat eben Abitur gemacht. Für sie war die Diagnose wie für Millionen andere Betroffene ein Schock, der sie aber wenig Raum ließ. Seitdem kämpft sie mit einer unglaublichen Energie und einer wunderbaren Lebensfreude um ihre Gesundheit.

Petra Thaller © Sara Thaller

Petra Thaller © Sara Thaller

Trotz kräftezehrender Chemotherapie, wollte Petra Thaller weiterhin sportlich aktiv bleiben. Mir würde das 100-prozentig auch so gehen und ich würde soweit es meine Fitness zulässt, ungern auf meine Joggingrunden, Fahrradfahren und auf Yoga verzichten wollen. Ganz einfach auch, weil ich  – so irre das jetzt klingen mag – in dieser Zeit auftanke, zu mir komme und neue Ideen und Kraft für den Alltag schöpfe. Ganz ähnlich empfindet das auch Petra Thaller: „Ob im Freiluft-Fitness-Studio, auf moderaten Wanderungen, Ski-, Berg- oder Radtouren – die Bewegung draußen in der Natur bedeutet mir mehr denn je. Jede Minute, die ich draußen aktiv unterwegs sein kann, bringt Lebensfreude in mein Leben und gewohnte Struktur in meinen Alltag, der durch die Krankheit und Therapie beeinträchtigt wurde. Außerdem verbinde ich mit Draußensein positive Erinnerungen und Assoziationen, was mir in der Bewältigung der Krisensituation eine enorme Hilfe darstellt und so den Therapieerfolg wesentlich verbessert.“

Aus diesem Grund hat Petra Thaller Im Frühling 2015 das Projekt Outdoor Against Cancer ins Leben gerufen. Damit will sie Menschen, die an Krebs erkrankt sind ganz grundsätzlich für Sport und im Besonderen für Outdoor-Aktivitäten begeistern, sie mental zu unterstützen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dabei blickt sie über den Tellerrand und bietet auch Empfehlungen für die Verwandten und die Freunde von Betroffenen. Outdoor Against Cancer ging mit dem Beginn der Fachmesse Outdoor in Friedrichshafen am 13. Juli 2015 onlineMehr auf www.outdooragainstcancer.de!