Interview mit Myriam Krall, der Erfinderin des Wiesnwimmerls von Portadonna

Werbung da Markennennung!

Myriam Krall, die Gründerin von Portadonna, dem kleinen feinen Label mit der praktischen Wiesn-Clutch, habe ich bislang noch gar nicht persönlich kennen gelernt! Ich habe aber viel mit ihr gemailt, meistens Nachts, weil sie wie ich Mutter ist und einen Großteil ihrer Arbeit erledigt, wenn ihre drei Töchter schlafen. Seit dem Beginn der Wiesn ist sie mit ihrer genialen Erfindung, dem Wiesnwimmerl, dauernd in der Presse – von der ELLE über die Cover bis hin zur Abendzeitung haben alle von dem praktischen Wienstäschchen für die Damen berichtet. Und wenn ihr schnell seid, könnt ihr an der Verlosung eines Wiesnwimmerls auf Facebook teilnehmen. Einfach liken!

1) Wie bist Du auf die Idee gekommen ein eigenes Label zu kommen und wieso hast Du Dich auf Wiesnwimmerl bzw. auf Taschen spezialisiert?

Nachdem ich mir 2010 den Blick auf mein sündteures Seidenmieder nicht mit einem Taschenriemen verschandeln wollte, hatte ich nach einer Alternative gesucht. Und keine passende gefunden. Also habe ich alles was ich so auf der Wies’n brauche auf unseren Esstisch gelegt, und mir eine Hüfttasche konstruiert. Mit meiner Zeichnung habe ich mich dann auf die Suche nach einem Lederschneider gemacht und bin im Glockenbachviertel in München fündig geworden. Auf der Wies’n bin ich an einem einzigen Abend dutzende Male angesprochen worden, wo es denn dieses „tolle Ding“ gäbe. Sogar ein Mann kam zu mir seine Frau hätte ihn geschickt! Na und dann, war die Idee geboren…

2) Was hast Du davor gemacht und was hast Du „aufgegeben“?

Eigentlich sollte und wollte ich den Familienbetrieb übernehmen (Elektroplanung für Industrieanlagen!). Nach meiner Scheidung war das, so alleine mit (zu der Zeit noch zwei, heute
drei) Kindern völlig unmöglich. Deshalb hab ich mich mit einer kleinen feinen Event-Agentur selbständig gemacht. Die habe ich dann vor einem Jahr (bis auf ein paar klitzekleine Aufträge) an den Nagel gehängt.

3) Von wem bist Du bei der Gründung Deines Labels unterstützt worden (Staat, Familie, Freunde)?
Eigentlich von allen. Jetzt wo ich diesen Satz geschrieben sehe, beeindruckt er mich selber. Und freut mich sehr! Vom Staat habe ich drei Innovationsgutscheine bekommen. Das Programm „Bayern innovativ“ unterstützt Unternehmen bei Neuentwicklungen. Meine Familie steht immer hinter mir! Auch wenn mein Vater nicht begeistert war, dass ich so ganz aus dem Familienbetrieb aussteige. Aber meine Eltern haben für den StartUp Kredit gebürgt. Mein Liebster ist z.B. immer dabei, wenn ich auf die Messe muss. Hilft beim Auf- und Abbau und hört sich geduldig meine vielen vielen Ideen an. Und natürlich ist er für die Kinder da, wenn ich abends oder am Wochenende arbeite. Meine Freunde waren die besten Testimonials die ich bekommen konnte und sind allesamt begeistert. Das macht sich in der Mund-zu-Mund-Propaganda bemerkbar.

4) Wieso hast Du Dein Label Portadonna genannt?

Ich saß einen ganzen Tag, 8 Stunden, an meinem Schreibtisch und habe auf kleine rosa Zettel aus meiner Zettelbox potentielle Firmennamen geschrieben. Es ist ein ganzer Stapel geworden. Viele Namen gab es leider schon – ich habe jede Idee gegoogelt. Aber ich habe nach etwas gesucht, womit ich mich und/oder mein Label identifizieren kann.Meine Verbindung zu Italien brachte mich dann auf PORTADONNA. Im weitesten Sinne „das trägt die Frau“. So einfach war es dann letztendlich. Der Stapel hängt noch immer an meiner Pinnwand, direkt vor meiner Nase.

5) Was findest Du besonders gut und was findest Du besonders kritikwürdig in Deutschland in Bezug auf das Muttersein?

Es gibt zwar eine Menge Kindertagesstätten für die Kleinen und Mittelkleinen, aber bei den etwas Größeren (ab Gymnasium) beißt es dann meist aus. Das eigentliche Problem finde ich aber ist: wenn man seine Kinder nicht den ganzen Tag irgendwo „parken“ will, sondern Ihnen noch ein Hobby ermöglicht, muss man mittags aufhören zu arbeiten (und den Rest dann in der Nacht machen, so wie wir jetzt). Denn niemand bringt die Kinder ins Ballett, oder ins Fußball, zum Turnunterricht oder in die Musikschule. Und es holt sie dort nach einer manchmal nur halben Stunde auch niemand wieder ab! Wenn man seinen Kindern sportlich oder musikalisch etwas bieten will, muss man sich selber organisieren. Da hilft einem auch ein Recht auf einen
Kindergartenplatz nichts. Gut finde ich, dass es inzwischen auch Elterngeld für Selbständige gibt. Bei meinen ersten beiden Töchtern gab es das noch nicht. Da lag ich über der Einkommensgrenze und habe einfach Null Euro Unterstützung bekommen.Das ist inzwischen schon gut und entlastet ein bisschen.

6) Welches ist dein Lieblings-Online-Shop?

Bei Amazon kaufe ich meine Bücher und meine CDs (altmodisch ich weiß) und manchmal so „praktisches Zeug“ für das ich in die City fahren müsste. Klamotten shoppe ich lieber in meiner Lieblings-Boutique bei mir im Ort. Die wissen was mir gefällt und haben Label die mir sicher passen. Mei Mirabeu träume ich manchmal ein bisschen, weil mir der Style und die
Möbel so gut gefallen.

7) Und welches ist Dein Lieblinsgmagazin?

Brandeins, Servus!, Lust auf Genuss.

8) Wohin geht die nächste Reise?

Die nächste geschäftliche Reise geht ins Erzgebirge zu meinem neuen Schneidern. Im Februar bin ich dann auf der Trachtenmesse in Salzburg. Mit der Familie fahren wir wieder nach Italien. Aber erst 2013. Da haben wir in diesem Jahr eine tolle Appartement-Anlage in der Nähe unserer Freunde entdeckt. Was ich mir (ganz frisch) erträumt habe, ist eine Reise mit dem Schiff von Hamburg nach NewYorkCity. Das will ich unbedingt machen. Von mir aus auch erst in zehn Jahren.

9) Habt ihr eine Lieblingsgericht, dass Du gerne für Dich und Deine Kinder kochst?

Am liebsten essen die meine Mädels meine „Pommes“. Das sind eigentlich Bratkartoffeln aus gewürfelten rohen Kartoffeln, sehr knusprig gebraten. Erst vor zehn Tagen war eine befreundete Familie zu Besuch, deren Kinder das unbedingt zuhause auch haben wollten. Das heißt dort jetzt „My’s Kartoffel-Boller“ (My *sprich: Mü* nennen mich meine Freunde)

10) Was machst Du an einem Kinderfreien-Tag?

Arbeiten.  Das ist der beste Mutterschutz! Und zwischendurch einen Mittagschlaf.

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