Die neue Lazuli-App: das clevere Lernspiel für Kinder

 

Als Kind, Teenager und Studentin habe ich mich nie für Computerspiele begeistern können und fand es unglaublich, dass meine Brüder stunden- und mitunter auch tagelang Super Mario, GTA oder WII Sports „gezockt“ haben. Meine beiden Töchter interessieren sich aber sehr für Tablet- und Computerspiele und so habe ich nach einem Spiel gesucht, bei dem sie nicht frustriert sind, wenn sie nicht ins nächste Spiellevel gelangen, das ihnen Spaß macht und das ihnen einen selbstbestimmten Umgang mit den sogenannten digitalen Medien ermöglicht.

Beinahe zeitgleich erzählte mir ein befreundeter Vater, dass er zusammen mit seiner Frau vier Jahre lang ein Lernspiel namens Lazuli entwickelt hat und fragte mich, ob meine Töchter es einmal testen möchten. Das machte mich neugierig. Nachdem ich meinen beiden Kindern zusehen durfte, wie begeistert sie Lazuli gespielt haben, war ich glücklich, endlich ein Spaß und Freude bringendes Spiel für sie gefunden zu haben. Die Anleitung zum Spielen erfolgt durch eine ruhige Kinderstimme, es gibt weder laute noch nervige Geräusche, die Grafik ist liebevoll und kindgerecht gemacht und wenn eine Aufgabe einmal nicht richtig vom spielenden Kind gelöst werden konnte, dann wird es nicht bestraft, sondern mit Humor dazu aufgefordert, es noch einmal zu probieren.

Lazuli kann aber noch viel mehr: denn die beiden Münchner Eltern, die Psychologin Stefanie Stalf und ihr Mann, Roland Ressemann, Grundschullehrer und Schulpsychologe, entwickelten die App basierend auf einem großen theoretischen Fundament: nämlich der Prävention von Rechenschwäche und Dyskalkulie. Wobei sich die Lazuli-App für alle Kinder eignet, denn sie schult das abstrakte Denken und hilft ihnen zu selbstbestimmten Usern heranzuwachsen.

Lazuli ist übrigens der Name des kleinen blauen Hundes, der Hauptdarsteller des neuen digitalen Lernsystems, das genau dort ansetzt, wo das Zahlenverständnis reift: Im Kindergarten- und Grundschulalter. Vier Apps begleiten Kinder zwischen vier und acht Jahren und fördern sie vom ersten Zählen bis hin zum Unterscheiden von Mengen, Zahlenlesen und Rechnen.

Alle vier Apps (je nach dem Alter der Kinder gibt es jeweils eine für 4+, 5+, 6+ und 7+ Jahren) sind ab sofort im Apple App Store für je 4,99 € erhältlich.

 

 

Super Sonnencreme für Kinder: Shea Butter LSF 50 von Korres!

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Ich gehöre ja zu der Generation, die in den späten 80gern und frühen 90gern, sich in der Sonne gegrillt hat. Natürlich ohne Sonnencreme, dafür mit viel Sonnenöl und ein Sonnenbrand war damals die Garantie für braune Haut. Das Wissen über die Spätfolgen von Sonnenbrand wie Hyperpigmentierung, Leberflecken und Hautkrebs war schlichtweg nicht verbreitet. Der Preis den ich dafür bezahle, ist ein regelmäßiger Besuch bei der Hautärztin, viele Leberflecken und die Angst vor Hautkrebs. Dementsprechend bin ich bei meinen Töchtern sehr vorsichtig. Vor allem bei meiner jüngeren Tochter, die Rotblond ist, viele Sommersprossen auf der Nase trägt und insgesamt sehr empfindliche Haut hat, passe ich sehr gut auf. Insbesondere wenn sie lange im Wasser ist – egal ob auf der Schwimminsel oder auf dem Segelboot. Gestern haben wir erstmals die neue Sonnencreme Shea Butter von Korres mit Lichtschutzfaktor 50 testen können. Die neue Kindersonnencreme von Torres ist ein leicht einzucremender und schnell einziehender Sonnenschutz mit samtiger Textur. Sie ist ideal für empfindliche Kinderhaut geeignet. Basierend auf den intensiv nährenden und beruhigenden Eigenschaften von Shea Butter in Kombination mit einem hohen Lichtschutzfaktor schützt die Emulsion die Haut effektiv vor aggressiven Sonnenstrahlen und spendet gleichzeitig wertvolle und reichhaltige Pflege. Die Sonnencreme für Kinder enthält keine synthetischen Bestandteile wie Parabene und Mineralöle und steht damit im Einklang mit der Philosophie von Korres einer natürlichen Hautpflege. Obendrein verstärkt ein Wirkstoffkomplex bestehend aus Kamille und Ingwer die beruhigende Wirkung von Shea Butter und lindert Hautrötungen.

Die neue Sonnencreme für Kinder ist ab sofort in Apotheken für 32€ (150ml) erhältlich.  Mehr zu Korres und allen weiteren natürlichen Beauty-Produkten des griechischen Labels findet ihr auf  www.korres.com!

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Interview mit Dr. Anja Frankenberger, der Gründerin von Kindness-for-Kids

 

Dr. Anja Frankenberger ©Christian Behnke

Dr. Anja Frankenberger ©Christian Behnke

Dr. Anja Frankenberger wohnt quasi bei mir ums Eck in Starnberg und engagiert sich seit mehr als 10 Jahren für ihre Stiftung Kindness-For-Kids. Diese Stiftung unterstützt schwer kranke Kinder, beispielsweise mit schweren Stoffwechsel-Erkrankungen oder Immundefekten. Im Interview mit Stylepuppe erzählt sie, wieso sie ihren prestigeträchtigen Job an den Nagel gehängt hat, wie ihr Alltag aussieht und wie sie sich jeden Tag mit viel Herzblut für schwerkranke Kinder einsetzt.

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1) Zu welchem Zeitpunkt in ihrem Leben wurde es Ihnen klar, dass Sie Ihre Energie in ein soziales Anliegen investieren wollen? Ehrlich gesagt, wurde mir das erst so richtig bewusst, als ich mit meiner Vorstandskollegin unser erstes soziales Projekt im Jahr 2004 begleitet habe. Wir haben zwar im Jahr zuvor die Stiftung gegründet und ich fand die Idee großartig, aber so richtig klar, was es bedeutet, wurde es mir erst, als ich mit betroffenen Kindern Zeit in unserem Camp verbracht habe. Ich war zu diesem Zeitpunkt schwanger mit meinem ersten Kind und die Gefühle, die ich in diesem Aufenthalt hatte, waren unglaublich intensiv. Noch heute, nach 11 Jahren kann ich mich an jedes Kind erinnern!

2) Kindness-for-Kids, Ihre 2003 gegründete Stiftung kümmert sich um schwer und oftmals auch unheilbare kranke Kinder. Wie entstand die Idee, diese Stiftung zu gründen?Meine Co-Stiftungsvorstands-Kollegin kam über ihre Arbeit in der Haunerschen Kinderklinik vor gut 14 Jahren mit der Thematik der seltenen Erkrankungen zum ersten Mal intensiv in Berührung, wurde regelmäßig mit dem großen Leid der Familien konfrontiert und erfuhr hautnah wie ratlos viele Mediziner diesen Krankheiten, die ja auch die Waisenkinder der Medizin genannt werden, gegenüberstanden. Das war damals die Initialzündung, sich in diesem Feld zu engagieren.
Vielleicht noch zur Erklärung, was seltene Erkrankungen überhaupt sind, da viele Menschen noch nie davon gehört haben: davon spricht man, wenn weniger als 5 von 10.000 Menschen von einer Krankheit betroffen sind. Heute gibt es rund 7.000 bekannte seltene Erkrankungen, wie z.B. Immundefekte, Stoffwechselstörungen und rheumatische Erkrankungen und alleine in Deutschland um die 3 Mio. erkrankten Kinder. Auch nach 12 Jahren Stiftungsarbeit ist diese Zahl für mich immer noch genauso erschreckend wie am ersten Tag.

 3) Als promovierte Juristin hätten Sie damals bevor sie die Stiftung gründeten weiter Karriere machen können. Haben Sie es jemals bereut, dass Sie ihren prestigeträchtigen Beruf an den Nagel gehängt haben? Wirklich keine Sekunde. Ich wollte mich zu dem damaligen Zeitpunkt ohnehin verändern, fand in meinem Beruf als Juristin und Personalberaterin nicht mehr das entsprechende Maß an Zufriedenheit und Erfüllung, so dass diese Möglichkeit, eine Stiftung für Kinder mit seltenen Erkrankungen zu gründen, zum genau richtigen Zeitpunkt kam. Zumal diese Patienten von jeher weitestgehend auf private Initiativen angewiesen sind, weil dieses Feld für die Pharmaindustrie „mangels Markt“ leider nicht wirklich von Interesse ist.

4) Von wem sind Sie in der Gründungsphase unterstützt worden? Viele Menschen haben uns auf unterschiedliche Weise unterstützt, angefangen von der Kanzlei, die uns während der Gründung Räume und Kontakte zur Verfügung gestellt hat bis hin zu zahlreichen Medizinern, die uns ermutigt haben. Aber vor allem hat auch mein Mann diese Entscheidung mitgetragen, denn es war selbstredend, dass dieser Beruf meinerseits finanzielle Einbußen bedeutet. Erleichtert hat uns den Einstieg auch das Stifterengagement, dass sämtliche Verwaltungsgebühren der Stiftung wie Miete, Personal, Verwaltung, Telefon etc. zu 100% gesondert getragen werden, so dass garantiert alle eingeworbenen Spenden vollständig den Patienten und Projekten zugutekommen. Dann hatten wir eine Anlaufphase von 3 Jahren, in der wir Projektzuwendungen erhielten. Seit 2006 finanzieren wir unsere Projekte durch externe Spendengelder.

5) Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit für die Kindness for Kids Stiftung? Wir setzen auf zwei Ebenen an, haben uns die Verbesserung der sozialen und medizinischen Versorgung der Betroffenen zum Ziel gesetzt, indem wir einerseits die Forschung in wissenschaftlichen Einrichtungen mit Schwerpunkt in der Versorgungsforschung finanzieren sowie die Unterstützung von Kongressen, Symposien und Fortbildungen stellen, z.B. auch von niedergelassenen Kinderärzten. Andererseits organisieren und finanzieren wir jahresdeckend medizinisch betreute Camps und therapiebegleitete Ferienaufenthalte, in deren Rahmen die Kinder eine unbeschwerte Zeit unter Gleichgesinnten erfahren und ihren so beschwerlichen Alltag einmal ein wenig vergessen können.

6) Und wo finden die Camps und Ferienlager für die schwer kranken Kinder statt? Mittlerweile deutschlandweit. Von Feriencamps am Chiemsee über das Waldpiratencamp in Heidelberg, unser Surf- und Zirkuscamp in Pelzerhaken, ein Segeltörn an der Ostsee bis hin zu unserem neuesten Projekt, dem Kupferhof, ein neu errichtetes Wohlfühl-Refugium für schwerst erkrankte Kinder und deren Familien in der Nähe von Hamburg. Hierfür stellen wir zusätzliche Therapeuten, Betreuer und Pfleger zur Verfügung und sind auch selbst teilweise vor Ort. Man muss wissen, dass es Familien mit so kranken Kindern im Alltag extrem schwer haben – ständig sind sie in Kliniken, sie brauchen eine 24 Stunden rund um die Uhr Betreuung, eine besondere Form der Ernährung und viel Fürsorge.

7) Wie sieht denn so ein gewöhnlicher Tag von Ihnen aus? Morgens sieht der Tag aus, wie bei jeder anderen Mutter auch: Kinder wecken, Frühstück machen, Brotboxen vorbereiten, Haus und Wäsche und parallel werden die ersten Emails gelesen und beantwortet. Dann geht es gegen 9.00 Uhr ins Büro und um 17.00 Uhr nach Hause. Im Büro habe ich einen äußerst abwechslungsreichen Tag, der Gespräche mit Familien, Verträge, Korrespondenz mit Spendern und Sponsoren, Eventorganisation, Projektorganisation wie aber auch einfache Verwaltungstätigkeiten beinhaltet. Ein Highlight ist natürlich immer das persönliche Dabeisein bei den Feriencamps. Nach Büroschluss ist es wieder wie in jedem anderen Haushalt auch. Kinder holen und bringen, Hausaufgaben anschauen, eventuell noch lernen, Abendessen und zur Abwechslung mal wieder Haushalt und Garten und nicht zu vergessen, die immer gern besuchten Elternabende von Schule, Sportverein etc.

8) Was würden Sie – mit der Erfahrung die Sie inzwischen sammeln konnten –  am deutschen Gesundheitswesen ändern? Puh, das ist eine so schwierige Frage. Wahrscheinlich würde ich als erstes die DIG´s abschaffen, da gerade diese den seltenen Erkrankungen nicht gerecht werden. DIG´s sind Abrechnungskennziffern, die für verschiedene Erkrankungen je nach Diagnose vergeben werden müssen. Die meisten seltenen Erkrankungen haben jedoch gar keine eigene DIG und damit fängt das Problem dann schon an.

9) Und was würden Sie tun, wenn sie für eine Woche Frau Angela Merkel wären? Ganz ehrlich, den Job möchte ich nicht einmal für einen Tag geschenkt haben. Politik ist für mich ein Bereich, in dem es um Macht geht und der mit vielen oftmals sogar Anfeindungen persönlicher Art verbunden ist. Für einen „Krebs“ wie mich völlig ungeeignet.

10) Die bayerischen Sommerferien stehen in den Startlöchern, wohin geht denn Ihre nächste Reise?  Wir sind jetzt erst mal hier bei uns in Starnberg und machen Ferien im Garten und am See und dann haben wir noch ein bisschen Sonnen- und Strand-Urlaub mit Familie und Freunden geplant, so dass auch die Kinder ihre Cousins, Cousinen sowie Freunde sehen.

 

Vielen lieben Dank liebe Dr. Anja Frankenberger für das interessante Interview! Und schön, dass es Mamas wie Sie gibt, die die Welt ein bisschen besser und schöner machen! Für alle, die sich für mehr Informationen zur Kindness-For-Kids Stiftung interessieren oder sogar Geld spenden möchten, empfehle ich einen Blick auf die Website unter: www.kindness-for-kids.de!

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Interview mit Uli Wittmann von www.kinderoutdoor.de

 

Uli Wittmann ist der erste Mann, der mir als Interviewpartner die Ehre gibt. Er ist Journalist und Papa von zwei Töchtern. Er wundert sich genauso wie wir Mamis über den Pink- und Hello Kitty -Wahnsinn seiner Kinder und betreibt mit viel Leidenschaft www.kinderoutdoor.de. Dort könnt ihr super Tipps für die nächste Bergtour finden und euch über die neuesten Innovationen im Bereich von Outdoorprodukten für Kinder informieren. Dazu schreibt er regelmäßig Artikel für die Rubrik Kids on Tour im Bergsteiger.

 

1) Welches ist Dein Lieblingesgeschäft oder Online-Shop? Wenn ich in Regensburg bin, führt mich der Weg immer zur Schwesternliebe. Ein toller Laden mit unglaublichem Flair in der historischen Altstadt.

2) Wie bist Du auf die Idee zu www.kinderoutdoor.de gekommen? Eigentlich habe ich den tollsten Beruf der Welt: Papa. Seit sieben Jahren bin ich zuhause bei den Kindern. Dabei entwickelte sich langsam die Idee für Kinderoutdoor.de . Schließlich bin ich seit vielen Jahren Pfadinder, Bergsteiger und dauernd draussen unterwegs, auch mit den Kindern. Hinzu kommt, dass meine journalistische Tätigkeit ihren Schwerpunkt im Outdoor-Bereich hat. Immer wieder fragten mich Leute aus Bekannten- oder Freundeskreis zu Outdoorausrüstung oder Outdoor-Kleidung für Kinder. Oft hörte ich, dass es leider keine Internetseite gibt, auf der sich Eltern über Outdoor informieren können. So entstand die Idee, allerdings habe ich die Realisierung immer wieder erfolgreich aufgeschoben. Mal kam die ISPO dazwischen, dann die Outdoor und ich fand die tollsten Ausreden, warum ich mit Kinderoutdoor.de aufschieben konnte. Zum Glück brachte mich meine Freundin immer wieder auf die Erfolgsspur. Und so viel kann ich sagen: Die Seite entwickelt sich weiter!

Die Philospohie hinter Kinderoutdoor.de ist, Kinder und Eltern nach draussen zu bringen. Outdoor findet überall statt, sobald die Haustüre zu ist. Im Stadtpark können Kinder ebenso tolle Abenteuer erleben, wie im Gebirge. Kinder freuen sich wenn sie mit gleichaltrigen ohne Plan draussen rumtollen können. Sie entwickeln eigene Spiele und Regeln. Ohne Erwachsene. Kinder hingegen sind die wahren Outdoorer. Sie führen nicht ihre Zustiegsschuhe und teueren Outdoor-Jacken in der Innenstadt aus, sondern beanspruchen das Material richtig hart. Jeden Tag. Manche Eltern möchten gerne mehr mit den Kindern in der Natur unternehmen, doch sie haben gewisse Ängste und Vorbehalte. Kinderoutdoor.de möchte sie mit Tipps und Ideen dazubringen, neue Aktivitäten draussen auszuprobieren.

3) Welches Buch liegt derzeit auf deinem Nachttisch? Mangels Nachttisch verteile ich meine Lektüre über die ganze Wohnung und bin Parallel-Leser: Prinzesinnengärten (ein tolles Buch über einen ungewöhnlichen Garten in Berlin mit Gartentipps und eindrucksvollen Fotos), Laufen lernen von den Stars (ich will noch einmal meine 5.000 m Zeit knacken; Vielleicht hilft der Traininsplan von Emil Zatopek und Co.?) Monopol (Kunst tut immer gut), Was würde Google tun (Kann ich von der Datenkrake lernen oder wars ein Fehlkauf? Na ja, ist ein günstiges Mängelexemplar gewesen), Brand eins (endlich ein Wirtschaftsmagazin ohne Börsenteil), Story (wie entwickle ich eine Geschichte?)

4) Wohin geht die nächste Reise? Nach Berlin. Mittlerweile liebe ich diese Stadt. Berlin ist kauzig, siffig, weltoffen und einfach anders. Dort besteige ich auch einen der beiden Mount Everst´s der Hauptstadt (Großer Müggelberg oder den Teufelsberg). Eine Bergtour in Berlin ist doch abgefahren, oder? Zwischen Havel und Spree liebe ich die vielen Museen, kleinen Geschäfte und die Kieze. Jeder Stadtteil ist anders und hat seine Besonderheiten.

5) Was findest Du gut und was findest Du verbesserungswürdig in Deutschland für Eltern? Oh je! Wie lange soll das Interview werden?! Was ich als Vollzeitpapa in Deutschland gut finde? Dass 2013 Bundestagswahl ist und die zuständige Familienministerin dann hoffentlich nicht mehr dem Kabinett angehört. Es ist ein Unding, wie viele Mütter in die Arbeit gehen müssen um damit die Betreuung der Kinder zu finanzieren. Diese Frauen arbeiten, ohne dass ihnen viel vom Lohn über bleibt. Für Kitagebühren und Steuern geht der Großteil des Verdienstes drauf. Dazu schiebt der Staat alles auf seine Bürger ab: Altersvorsorge? Bitte brav in die Rentenkasse einzahlen, aber weil es nicht reicht, auch noch privat was abschließen. Krankenversicherung? Zahl mal schön ein, aber die Brille und der Zahnersatz geht auf deinen Geldbeutel. Klar, dagegen gibt es auch eine Versicherung. Es gehört ein Elterngeld her, welches seinen Namen verdient hat. Nur so geht es mit den Geburten in Deutschland wieder nach oben. Mit schaudern denke ich an diese Bürokratie bei der Beantragung des Elterngeldes. Auch was die Akzeptanz von Vätern in wirklicher Elternzeit angeht. Mittlerweile, so haben mir ehemalige Mitstudenten erzählt, ist es auch für Betriebswirtschaftler “ in“ für drei Monate Elternzeit als Mann zu nehmen. Das macht sich zu den Auslandsaufenthalten in der Personalakte oder Bewerbung gut; Es lebe die Individualität! Dadurch verkommt die Elternzeit zu einem verlängerten Urlaub und nebenher lässt sich auch noch inoffiziell arbeiten. Deutschland ist, was die Familienpolitik angeht, ein Entwicklungsland und ich befürchte, wir bleiben es auch. In zehn Jahren spätestens merken wir, was alles schief gelaufen ist: Sehenden Auges wurden Mütter aus dem Arbeitsleben gedrängt, unflexible Arbeitsmodelle, schwachsinnige Steuerpolitik und fehlende Kita-Plätze stellten sich als wirkungsvolle Verhütungsmittel heraus. Was mir unverständlich ist, wie sehr die Politik auf dem Familienbild besteht: Vater arbeitet, Mutter in der Küche und bei den Kindern beide verheiratet bis der Sensenmann kommt. Für Lebensmodelle ohne Trauschein hat sich unser guter Papa Staat einige tolle Gängeleien einfallen lassen: Steuersplitting? Nein, nur für Ehepaare! Erbrecht? Siehe Steuersplitting! usw… Vielleicht merken irgendwann mal die einen oder anderen Verantwortlichen in Politik und Verwaltungen, dass Adenauer nicht mehr der Bundeskanzler ist.

6) Habt ihr ein Familien-Lieblingsgericht und falls ja welches? Also, was meine Kochkünste angeht, da zitiere ich aus einem Grundschulzeugnis von mir:“War stets bemüht!“ So zählen zu den Lieblingsspeisen meiner Familie Ofenkartoffeln mit Quark oder Oberpfälzer Serviettenknödel und Schwammerl aus dem Wald.

7) Was machst Du an einem Kinderfreien Tag? Im Jahr gibt es, wenn alles gut läuft einen halben Tag ohne Kinder. Was tue ich in dieser Zeit? Ich denke dauernd an die zwei und was sie gerade anstellen.

8) Hast Du einen Outdoor-Tipp für Familien mit Kids? Als Oberpfälzer empfehle ich eine Kanutour auf dem Regen. Wer es gemütlich mag, paddelt ab dem Blaibacher Stausee los. Ein Kanada-Feeling gibt es am Oberlauf des Flusses: Kein Mensch weit und breit. Rundum tiefer Wald. In meiner Eigenschaft als Exilant der in Schwaben lebt: Der Alpenerlebnispfad am Imberg im Allgäu ist sehr kurzweillig für Kinder und Eltern. Hier lernen alle etwas über das Leben in den Bergen. Das Ganze ist Kinderwagentauglich und mit Spielstationen. Aber als Bergsteiger empfehle ich den Grünstein bei Berchtesgaden. In diesem Ort durfte ich zwölf wertvolle Monate meines Lebens in Uniform verbringen. Vom Grünstein aus hat man einen sensationellen Blick auf den Watzmann, Schneibstein und Königssee. Eigentlich ist Bayern auf alten Bildern am schönsten, aber diese Postkartenidylle ist beeindruckend.